A partire dal 2025
Quando gli appassionati di jazz e i cultori della musica classica restano entusiasti di uno stesso programma, a suonare è l’orchestra Arco Sinfónica.
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Jazz-fun`s recap:
Man könnte sagen, dass diese Musik die Essenz des Latin Jazz ist, sie ist wunderbar kommunikativ und voller großartiger Soli. Es gibt keine Experimente, es gibt ein sehr gutes Spiel, es gibt Jazz, es gibt Rhythmus, Energie, Tanz-Groove. Man spürt den Eklektizismus, aber ohne Übertreibung, das Wichtigste ist die Freude, das zu spielen, was man liebt. Das spürt man in jeder Note, in jedem Stück.
“KALEIDOSKOP’ is a colorful fusion of Latin rhythms, jazz, and symphonic elements. Captivating melodies, great solos; a declaration of love for life.
‘KALEIDOSKOP’ is the impressive debut album by the orchestra Latin-Jazz Sinfónica. This musical masterpiece offers a captivating fusion of Latin rhythms, jazz, and symphonic elements. Composed by Julia H. M. Diederich, Christoph König, Heiko Gottberg, and Matthias Anton, the album presents finely tuned and interlocking rhythms that create a kaleidoscope of jazzy symphonies.
The ensemble’s remarkable performances are highlighted, with Kristjan Randalu’s virtuoso piano, Wim de Vries’ mesmerizing drumming, and Uli Röser’s soulful trombone solos contributing to the outstanding sound aesthetic.
Each composition on ‘KALEIDOSKOP’ explores the various facets of life, reflecting its ups and downs, challenges, inner movements, and meaningful encounters. Julia Diederich’s compositions particularly stand out, exhibiting her love for classical piano and violin concertos within a film music format, alongside jazz and Latin influences. Notably, ‘The Secret Story’ showcases her distinct style, blending classical and jazz motifs seamlessly.
The centerpiece of the album, ‘Carissimo,’ exemplifies the orchestra’s affinity for classical music. The piece unfolds with emotional depth, engaging the listeners in its rich symphonic textures. ‘El Lupo’ takes center stage, a driving fusion jazz piece adorned with razor-sharp horn sections, an electrifying drum solo, and a thrilling alto sax performance. ‘L’eredità ‘ brings a cinematic experience to life, reminiscent of Hollywood’s golden age. Despite its brevity, the big-band swing piece is replete with musical colors and emotions. ‘Just for Tonight’ portrays the longing for a peaceful night’s sleep and dreams, expressed through eloquent melodies. In ‘Kaleidoscope’ Julia Diederich reflects her childhood fascination for colorful glass stones and kaleidoscopes. Through her compositions and the orchestra’s performances, she weaves a musical declaration of love for life and an affair of the heart.”
A must-have for orchestral-sound lovers.
KALEIDOSKOP“ ist eine farbenfrohe Fusion aus lateinamerikanischen Rhythmen, Jazz und symphonischen Elementen. Fesselnde Melodien, tolle Soli; eine Liebeserklärung an das Leben.
„KALEIDOSKOP“ ist das beeindruckende Debütalbum des Orchesters Latin-Jazz Sinfónica. Dieses musikalische Meisterwerk bietet eine fesselnde Fusion aus lateinamerikanischen Rhythmen, Jazz und symphonischen Elementen. Das von Julia H. M. Diederich, Christoph König, Heiko Gottberg und Matthias Anton komponierte Album präsentiert fein abgestimmte und ineinandergreifende Rhythmen, die ein Kaleidoskop jazziger Symphonien ergeben.
Hervorgehoben werden die bemerkenswerten Leistungen des Ensembles, wobei Kristjan Randalus virtuoses Klavier, Wim de Vries‘ faszinierendes Schlagzeugspiel und Uli Rösers gefühlvolle Posaunensoli zur herausragenden Klangästhetik beitragen.
Jede Komposition auf „KALEIDOSKOP“ erkundet die verschiedenen Facetten des Lebens und spiegelt seine Höhen und Tiefen, Herausforderungen, inneren Bewegungen und bedeutungsvollen Begegnungen wider. Besonders hervorzuheben sind die Kompositionen von Julia Diederich, die ihre Liebe zu klassischen Klavier- und Violinkonzerten im filmmusikalischen Format sowie Jazz- und Latin-Einflüssen zum Ausdruck bringt. Insbesondere „The Secret Story“ stellt ihren unverwechselbaren Stil unter Beweis, der klassische und Jazz-Motive nahtlos miteinander verbindet.
Das Herzstück des Albums, „Carissimo“, verdeutlicht die Affinität des Orchesters zur klassischen Musik. Das Stück entfaltet eine emotionale Tiefe und fesselt die Zuhörer mit seinen reichen symphonischen Texturen. „El Lupo“ steht im Mittelpunkt, ein treibendes Fusion-Jazz-Stück, geschmückt mit messerscharfen Bläserabschnitten, einem elektrisierenden Schlagzeugsolo und einer mitreißenden Altsaxophon-Darbietung. „L’eredità“ erweckt ein Kinoerlebnis zum Leben, das an das goldene Zeitalter Hollywoods erinnert. Trotz seiner Kürze ist das Big-Band-Swing-Stück voller musikalischer Farben und Emotionen. „Just for Tonight“ schildert die Sehnsucht nach einer ruhigen Nacht und Träumen, ausgedrückt durch beredte Melodien. In „Kaleidoskop“ spiegelt Julia Diederich ihre Kindheitsfaszination für bunte Glassteine und Kaleidoskope wider. Durch ihre Kompositionen und die Auftritte des Orchesters webt sie eine musikalische Liebeserklärung an das Leben und eine Herzensangelegenheit.“
Ein Muss für Liebhaber von Orchestersounds.
Kaleidoskop wurde letztes Jahr in den Bauer Studios in Ludwigsburg aufgenommen und vereint 18 Jazz- und Latin-Musiker und 39 Orchestermusiker mit Jazzgrößen wie Kristjan Randalu am Klavier, Wim de Vries am Schlagzeug und Uli Röser an der Posaune sowie den Musikern des Deutschen Poporchesters unter der Leitung von Konzertmeister Uli Zimmer. Die 12 schönen Titel verraten es: Ein Kaleidoskop musikalischer Farben und Formen, angetrieben von Kompositionen, die Latin-Jazz zum Ausdruck bringen, hat die Leidenschaft der Sinfonica-Gründerin Julia H. M. Diederich für lateinamerikanische Musik, Jazz und symphonische Arrangements bewahrt. Während der gesamten Aufnahme behalten sowohl die Orchester- als auch Jazzelemente in ineinandergreifenden Rhythmen und expansiven, filmischen Kompositionen, die von meisterhaften Soli unterbrochen werden, gleichermaßen die Hauptrolle.
OVB Online, 2 aprile 2019
Töging. – Die 50. Internationale Jazzwoche Burghausen hat mit dem Auftritt von Altmeister Al Di Meola und der Latin-Jazz Sinfónica mit Ramón Valle einen weiteren – südamerikanisch geprägten – Höhepunkt erlebt.
Ein Doppelkonzert, das bis weit nach Mitternacht dauerte und das das Publikum nicht erst am Ende zu Standing Ovations hinriss. Den Beginn machte Altmeister Al Di Meola, der bereits zum dritten Mal in Burghausen gastierte. Der 65-jährige Gitarrist, der sich mit seinem Mix aus Jazzfusion und Latin Music über Jahrzehnte hinweg einen Namen gemacht und eine begeisterte Zuhörerschaft erspielt hat, kam mit seinem aktuellen kammermusikalischen „Opus & More“-Projekt an die Salzach – und begeisterte.
Al Di Meola, seine Partner Fausto Beccalossi (Akkordeon) und Kemuel Roig (Piano) sowie das ungarische Streichquartett von Gabor Csonka, Gergo Kuklis (beide Violine), Gyula Benk (Viola) und Andras Sturcz (Cello) nahmen das Publikum auf eine dichte, mal lyrische, mal expressive, aber jederzeit virtuose, intensive und mitreißende Reise in musikalische Welten mit. Reisen, die unter anderem Inspirationen eines Musikfestivals in Marokko, einen schönen Akkord um fünf Uhr früh oder Hommagen an alte Freunde aufgriff.
Der Italo-Amerikaner an der Gitarre war das Zentrum eines genialen Trios, das sich ergänzte, inspirierte und gegenseitig zum Leuchten brachte und jedem genügend Freiraum für die Entfaltung ließ. Vor allem der expressive Fausto Beccalossi am Akkordeon glänzte hier. Mit zunehmendem Verlauf des Konzertes, wurde das Erlebnis immer packender: Das Double Concerto von Astor Piazzolla war der erste grandiose Höhepunkt. Ihm folgten viele weitere, die das Publikum von den Stühlen rissen. Als Zugabe gab es dann noch „Eleanor Rigby“ von den Beatles sowie eine Trio-Interpretation von Al Di Meloas Hit „Mediterranean Sundance“. Ein fulminantes Ende für einen grandiosen ersten Teil.
Ein musikalisches Erlebnis der anderen Art bot dann die Latin-Jazz Sinfónica mit Ramón Valle. Formal ebenfalls von der Latin-Musik kommend schafften die 66 Musiker auf der Bühne eine ganz eigene, kraftvolle, interessante und intensive Interpretation, die deutlich mehr in neuzeitliche Klang- und Arrangementwelten wies.
Die Komponistin und Percussionistin Julia Diedrich hatte ursprünglich die Idee zu diesem Projekt und konnte dafür schnell den Geiger, Komponisten und Arrangeur Christoph König begeistern. Mit der „Neuen Philharmonie“ aus Berlin unter Leitung von Andreas Schulz haben sie dafür dann die passenden Partner gefunden: die Latin-Jazz Sinfónica war geboren.
In Burghausen stieß der kubanische Pianist Ramón Valle mit seinem Trio – Omar Rodriguez Calvo (Bass) und Jamie Peet (Schlagzeug) – zu der Formation. Gemeinsam bescherten sie dem Publikum eine farbenfrohe Reise durch die von lateinamerikanischer Musik inspirierte Erlebniswelt: von eher klassischen Stücken und Interpretationen wie „Guantanamera“ und „To Brenda with Love“ über Werke von Valle bis hin zu neuen, modernen Stücken wie „Lupo“, „Meran“, „Little Waltz in Five“ aus den Federn von Julia Diedrich und Christoph König. Es war ein Flug in vielfältige, herausfordernde, aber auch mitreißende Klangwelten.
Und so endete ein spannender Abend weit nach Mitternacht erneut mit Standing Ovations. Ein Abend, der von der Tradition bis in die Moderne reichte. Der Spaß machte, mitriss, neue Erfahrungen erlaubte und das Publikum einfach gefangen nahm. Ein Abend, der aus der Tradition kommend in die Zukunft wies. Was kann es zum 50. Besseres geben?
Schwäbische Zeitung, 12 marzo 2018
So komplett bis auf den letzten Platz besetzt war die Bühne des Konzerthauses tatsächlich noch nie. Aber „Latin-Jazz Sinfónica!“, ein Sinfonieorchester mit Streichern, Blech- und Holzbläsern plus einer Jazzcombo mit vierfacher Perkussion, Keyboard, Kontrabass, Gitarren und zwei Marimbaphonen braucht eben seinen Raum. Zumal dann, wenn aus akustischen Gründen die Klangbereiche durch transparente Stellwände voneinander getrennt sind. Selbst der Podest des Dirigenten Andreas Schulz war mit Plexiglas abgeschrankt – ein Eindruck zwischen Spiegelkabinett und Aquarium, vor allem wenn die Strahler zum Blau wechselten.
Um solch ein Mammutprojekt zu stemmen, ist ziemlich viel Soundcheck nötig und immens viel Vorbereitung. Ravensburg war im übrigen die vorletzte Station auf der Tournee durch acht deutsche Städte, sieben davon in Baden-Württemberg. Das Projekt ist eine Teamarbeit des russisch-deutschen Pianisten und Dirigenten Andreas Schulz mit der Latin-Perkussionistin Julia Diederich, die nicht nur im Ensemble „Neue Philharmonie Berlin“ mitspielt und selbst Stücke schreibt, sondern als die „Seele des Projekts“ vor allem einen großen Teil der Organisation der Tournee übernahm. Von ihr kam die Idee oder besser der „musikalische Wunsch“ nach einer Verbindung von Latin-Jazz mit einem Sinfonieorchester, mit der sie Andreas Schulz begeisterte. Die launige Moderation mit vielen Querverweisen zu den Stücken übernahm Rainer Lenz, der erst ganz zum Schluss seine super Jazzstimme in einer rasanten Zugabe vorführte.
Die Stücke – Jazzstandards von Stan Getz oder dem Kubaner Paquito D’Rivera, von Arturo Sandoval, dem Filmkomponisten Dave Grusin oder dem Gitarristen Pat Metheny – sind zum größten Teil Arrangements des „Special guest“ Christoph König, einem virtuosen Jazzgeiger. Echte Cross-Over-Stücke, die zwischen kubanischen, spanisch-lateinamerikanischen Rhythmen, orientalischem Touch, Big Band, Streichersound und softem Jazz oszillieren – so wie „Friday Morning“, „Cuban Sugar“, „Sonnet for Caesar“ oder „Minuano Six Eight“. Aber auch andere wie Pat Methenys „Heat of the Day“ oder „Little Waltz in 5“ sind atmosphärisch starke Stücke.
Urstück ist der Bolero
„Vioxx“, „Lupo“ und „Skyflight to the Light“, Eigenkompositionen von Julia Diederich, haben einen träumerisch-versponnenen Charakter, in dem die Perkussion nie auftrumpft.
Das Urstück des Projektensembles ist der „Bolero – Canciones de amor y desamor“, der in seiner Sentimentalität stark an die Filmmusik aus „Der letzte Tango“ erinnert. Im letzten Stück „To Brenda“ kam auch endlich der brasilianische Musikbogen Berimbao – mit einer glänzend lackierten Kalebasse als Klangkörper – zum Einsatz. Wie wenig es braucht, um einen charakterstarken Ton zu erzeugen, konnte man an diesem faszinierend einfachen Instrument erleben. Großer herzlicher Beifall und stehende Ovationen – noch vor der Zugabe, für zwei Stunden großen Sound: Was will man mehr?
Schwäbische Zeitung, 9 marzo 2018
65 Musiker der Neuen Philharmonie Berlin und eine neunköpfige Latin-Jazz-Band um die Biberacher Perkussionistin Julia Diederich haben am Mittwochabend die vollbesetzte Stadthalle zum Kochen gebracht. Diederichs über Jahre gereifte Idee, Klassik und Latin Jazz in einem Cross-Over-Konzert zusammen zu bringen, fand mit dem ambitionierten Projekt „Latin-Jazz Sinfónica!“ eine grandiose Realisation.
Unter dem deutsch-russischen Dirigenten Andreas Schulz und mit dem singenden Moderator Rainer Lenz aus Freiburg wuchs über alle Genregrenzen hinweg zusammen, was zusammengehört, komponiert und arrangiert von Christoph König. Er glänzte auch als virtuoser Sologeiger ebenso wie Julia Diederich, die souverän an verschiedensten Perkussionsinstrumenten agierte.
Die zunächst ungewohnte Anordnung des riesigen Ensembles, dem die Stadthallenbühne fast zu klein wurde, stellte keine geringe Herausforderung für den Mann am Mischpult dar. Das Orchester spielte hinter Plexiglas im Bühnenhintergrund und auf derselben Ebene davor zelebrierte die eigens zusammengestellte Latin-Jazz-Band mit einem Sammelsurium an Perkussions- und Schlaginstrumenten die Leichtigkeit des Jazz in Verbindung mit der expressiven Leidenschaft lateinamerikanischer Musik.
Schien zu Beginn des Konzerts das durchaus inspiriert aufspielende Orchester mit seinen jungen, experimentierfreudigen Musikern eher als ein für Popmusik durchaus typischer Klangteppich in dienender Funktion im Background zu wirken, so wurde im Verlauf des Abends die Klangbalance immer besser. Das Orchester wurde zunächst zum Sahnehäubchen und schließlich zum vollwertigen Partner auf dem Weg ins musikalische Neuland.
Anspruchsvolle Kompositionen und Arrangements, alle spezifisch für diese Besetzung orchestriert, brachten die Komplexität lateinamerikanischer Rhythmen in verschiedenen, sich häufig überlagernden Metren mit der differenzierten Klanglichkeit und Ausdruckstiefe des klassischen Orchesters und den virtuosen Improvisationen gestandener Jazz- und Latin-Musiker zusammen. Und das Schönste daran: Es funktionierte – oft genug sogar mit Gänsehauteffekt. Selbst das c-Moll-Präludium von Johann Sebastian Bach, aufgrund seines Tempos auch als „Nähmaschinen-Präludium“ bezeichnet, wurde in Paquito D’Riveras rasanter Jazz-Samba „To Brenda With Love“ in der seinem Orchester wie auf den Leib geschriebenen Bearbeitung von Christoph König bruchlos mit der Avantgarde unserer Tage verschmolzen. Das Orchester entwickelte in Präzision und zupackender Dynamik durchaus Bigband-Qualitäten.
Inspirierende Kompositionen
Die wenigen echten Vorbilder dieses ganz besonderen Crossover-Stils, etwa der als Opener gespielte „Main Title“ aus dem Film „Havanna“ von Sidney Polack, das mitreißende „Cuban Sugar“ von den Klazz Brothers oder Stücke aus der Feder von Pat Metheny fanden in dieser Formation ihre wahren Meister. Inspirierte und inspirierende Eigenkompositionen von Julia Diederich, das ruhig pulsierende „Vioxx“, die pittoresk eindringliche Wolfskomposition „Lupo“ oder das in verhaltener Sehnsucht verweilende „Skyflight to the light“ und neben diversen Mambos, Sambas und Boleros besonders auch Königs tiefsinnige Werke, herausragend der Jazzwalzer im 5/4-Takt „Little Waltz in 5“, ließen das Ensemble zur Hochform auflaufen.
Die Spielfreude war zu hören und zu sehen, die Begeisterung fast mit Händen zu greifen und der Abend hätte über diverse Zugaben ruhig auch nahtlos in eine heiße Tanzpartie übergehen können. Einen ersten Vorgeschmack lieferten Julia Diederich und Andreas Schulz mit einer spontanen Tanzeinlage zum Bolero.
Schwäbische Zeitung, 2 marzo 2018
Stehende Ovationen für mutige Mischung: Rund 70 Musiker haben am Donnerstagabend bei dem Cross-over-Konzert „Latin-Jazz Sinfónica!“ das Publikum in der Stadthalle davon überzeugt, dass es nicht „entweder Klassik oder Jazz“ heißen muss.
Reichlich eng ging es zu auf der Stadthallenbühne: Im Hintergrund das Großorchester der Neuen Philharmonie Berlin. Davor, durch eine hohe Glaswand getrennt, die Jazzer mit ihrem umfangreichen Instrumentarium. Dirigent Andreas Schulz gelang es, die beiden Klangkörper zu koordinieren, nicht zuletzt dank der Orchestrierung einiger Werke durch den Jazzgeiger Christoph König. Dessen Kompositionstalent bewies der „Little Waltz in 5“, bei dem der Rottweiler Kontrabassist German Klaiber die Zuhörer mit einem gefühlvollen Intro bezauberte.
Als besonders erfolgreiche Kombination aus Klassik und Jazz erwies sich „Cuban Sugar“: Den „Tanz der Zuckerfee“ aus Tschaikowskys Nussknacker Suite hatten die Klazz Brothers bereits latinisiert, nun wurde er im Cross-over-Großformat bejubelt. Mit seinem Alt-Saxofon bot der Trossinger Matthias Anton ein mitreißendes Solo in dem schnittigen Mambo von Paquito D’Rivera „Friday Morning“. Begleitet wurde er dabei von Keyboarder Nicolas de Haen, eine Art Echo kam aus dem Hintergrund von Trompeter Tom Hilbert.
Trotz der Enge auf der Bühne schaffte es der Dirigent, Julia Diederich zu einem Tänzchen zu bitten: Die 46-jährige Perkussionistin aus Biberach ist Initiatorin des Projekts. Sie spielte an einem Mini-Vibraphon, an der Snaredrum, schlug die Handtrommeln, ließ die Kastagnetten klappern und klatschte einen Flamenco-Rhythmus. Mit „Vioxx“ setzte sie sich mit dem „Super-Aspirin“ dramatisch-musikalisch auseinander, das der gefährlichen Nebenwirkungen wegen vom Markt genommen wurde. Und bei ihrem Stück „Lupo“ geht es weder um den Kleinwagen noch um die Comic-Figur sondern um eine Autoimmunerkrankung, die der passionierten Musikerin fast ihre Karriere kostete.
Nur 250 Gäste
Das wohl schnellste Stück des Abends, „To Brenda With Love“, lockte zum Tanzen. Platz wäre in der Halle gewesen, denn in der Region scheint wohl doch noch das „entweder-oder-Prinzip“ vorzuherrschen. Nur rund 250 Gäste ließen sich auf das Experiment ein.
Dass Moderator Rainer Lenz nicht nur informativ plaudern, sondern auch gut singen kann, offenbarte sich in der kräftig erklatschten Zugabe: Da schlüpfte das Multitalent in die Rolle, die Nat King Cole vor 70 Jahren Erfolg brachte.
Tuttlingen war der zweite von acht Auftritten der zweiwöchigen Tournee. Auch hier gilt „cross-over“, wenn auch geographisch: Der Auftakt war in der vollbesetzten Konzertkirche Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern, die anderen Konzertorte liegen im Süden: Offenburg, Heilbronn, Freiburg, Biberach, Ravensburg und Reutlingen.